Inklusive Kommunikation zu Weihnachten

Veröffentlicht am 13. Dezember 2023

Zuletzt aktualisiert am 13. Dezember 2023

Adventskalender, Weihnachtsgeschenke, Besinnlichkeit – Weihnachten ist in der Kommunikation und im Marketing allgegenwärtig, obschon nicht alle dieses Fest feiern. Hier geht es darum, wie du verhinderst, dass sich Menschen durch deine Kommunikation zwischen Adventszeit und Jahreswechsel ausgeschlossen fühlen. Du erfährst, wie du kommunizieren kannst, damit alle abgeholt werden.

Schaust du gerne Fussball? Magst du Weihnachten? ⚽🎄🎉 Was denkst du, was haben die beiden gemeinsam? Dass viele Menschen nichts damit anfangen können.

Bei aller Feierlaune dürfen wir eines nicht vergessen: Weihnachten hat nicht für alle denselben Stellenwert. So wie Fussball nicht jede:n interessiert.

Denn obschon das «Christfest», genau wie der Profifussball, heute kommerzialisiert ist und dadurch der religiöse Charakter abnimmt, bleibt es trotzdem eine christliche Angelegenheit.

Vielfältige Lebensrealitäten einbeziehen

Wusstest du ausserdem, dass nicht alle Christ:innen Weihnachten feiern? Und auch nicht alle im Dezember, sondern einige orthodoxe im Januar?

Weiter verstehen inzwischen viele christlich sozialisierte Menschen Weihnachten weniger als religiöses Fest, sondern eher als Familienfest, als Tradition, als Feier der Wintersonnenwende.

Und was ist mit Menschen, die an Weihnachten nicht bei ihren Nächsten sein können? Oder die sich zu dieser Zeit besonders einsam fühlen? Wie wirkt der ganze Trubel auf sie?

Inklusive Kommunikation bedeutet, möglichst viele Lebensrealitäten einzubeziehen. Dazu gehört auch das Hinterfragen von Vorurteilen und vorherrschenden Konzepten. In diesem Fall dürfen wir «christozentristische» Sichtweisen und Normen dekonstruieren. Wir sollten uns bewusst werden, dass nicht alle Menschen Weihnachten feiern. Und dass diese sich ausgeschlossen fühlen könnten.

Feiertagswünsche inklusiver formulieren

Natürlich muss Weihnachten deshalb nicht verschwiegen werden. Stattdessen können wir zum Beispiel sensiblere Formulierungen verwenden:
«Feierst du Weihnachten? Wenn ja, wünsche ich dir ein besinnliches Fest!»
«Falls du es feierst, wünsche ich dir frohe Weihnachten!»
«Allen, die es feiern, wünschen wir ein fröhliches Weihnachtsfest!»

Neutraler bzw. weniger religiös konnotiert sind Wünsche wie «Eine erholsame Winterpause!», «Schöne Ferien» und «Alles Gute zum Jahreswechsel».

Jedoch kommt dazu, dass selbst «das neue Jahr» nicht überall vom 31.12. auf den 1.1. zelebriert wird wie «Silvester»:
– das chinesische Neujahr (vor allem in Ostasien) am 10.2.24,
– das keltische «Samhain» vom 31.10. auf den 1.11.,
– das islamische Neujahr am 6. und 7.7.24,
– das masirische (berberische) «Yennayer» am 12. oder 14.1. usw.

Vielfalt wertschätzend kommunizieren

Du siehst, da gibt es eine ganze Vielfalt an Festen neben Weihnachten und Silvester. So kannst du diese und weitere Feste in die Kommunikation einbeziehen – beruflich und privat:
persönlich gratulieren, z. B. jüdischen Menschen zu Chanukkah (Lichterfest) oder Muslim:innen zu Ramadan und Fastenbrechen.
auch nicht-christliche und nicht-religiöse Feste bei der internen Kommunikation berücksichtigen, etwa per E-Mail oder Chat.
– die Feiertage thematisieren, welche für deine Zielgruppe relevant sind – einfach nachfragen!
beim Marketing aufpassen, damit es nicht zu kultureller Aneignung oder Diversity-Washing kommt – dazu braucht es mehr Wissen und Fingerspitzengefühl.

Zusammenfassung

Zusammengefasst kannst du in der Weihnachtszeit inklusiver kommunizieren, indem du
– beachtest, dass Weihnachten für viele Menschen nicht wichtig ist – aus unterschiedlichen Gründen.
– dir Gedanken machst, wie du Feiertagswünsche inklusiv und zielgruppengerecht formulieren kannst.
– eine Vielfalt von Feiertagen in die interne und externe Kommunikation einbeziehst – auch solche ohne christlichen und religiösen Bezug.

Die konkrete Umsetzung

Unsicher, wie du eine inklusivere Feiertagskommunikation genau umsetzt? Ich unterstütze dich gerne als Diversity-Beraterin, Texterin und Lektorin dabei, fehler- und diskriminierungsfrei zu kommunizieren.

Am Puls der Zeit bleiben

Abonniere den DiversiText-Newsletter und erhalte

  • die DiversiText-Checkliste mit 39 Fragen für inklusive, korrekte und ansprechende Texte.
  • Zugang zum Diversity-Austausch, dem Zoom-Treffen auf Augenhöhe für alle, die mit Sprache arbeiten.
  • neue Blogartikel zum Thema Diversity-Texte, News und Angebote max. monatlich per Mail.